Wie läuft das ESG-Rating ab?
„Bei unserem ersten ESG-Rating haben wir sehr viel über uns und über den Rating-Prozess gelernt“, sagt Brüggemann. Bei EcoVadis erhalten Unternehmen zum Auftakt einen digitalen Fragebogen mit Fragen zu Umweltauswirkungen, Arbeits- und Menschenrechten, nachhaltiger Beschaffung, Ethik und Compliance. „Dabei mussten wir jede Frage nicht nur beantworten, sondern auch mit einem Dokument belegen“, sagt die Nachhaltigkeitsmanagerin. Nach dem ersten Login zum Fragebogen blieben sechs Wochen Zeit für die Bearbeitung.
Unternehmen sollten sich deshalb zuvor bewusst machen, welche Ressourcen sie für ein ESG-Rating aufbringen können und welche Informationen und Belege bereits vorhanden sind. Angaben zum Energieverbrauch oder auch zur Mitarbeiterstruktur liegen oftmals vor. Schwieriger kann es bei weniger greifbaren Themen wie etwa Diversität werden. „Hier sollte es eine niedergeschriebene Leitlinie geben“, sagt Brüggemann. Alles, was nicht schriftlich fixiert sei, werde oft nicht anerkannt, auch wenn es fest in der Unternehmenskultur etabliert ist.
Als wichtigste Lektion nach inzwischen drei durchlaufenen ESG-Ratings bezeichnet Saskia Brüggemann allerdings: „Ein ESG-Rating ist eine Gemeinschaftsarbeit. Teilen Sie die Verantwortung auf.“ Durch die Bearbeitung im Online-Fragebogen ist es technisch gut möglich, einzelne Aufgabenpakete zu vergeben. „So können unterschiedliche Ansprechpartner für unterschiedliche Themengebiete im Unternehmen einbezogen werden und niemand muss alle Informationen erst noch in einer unübersichtlichen Excel-Liste zusammentragen.“
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