Mythos 2: Elektroautos sind deutlich teurer als Verbrenner
Richtig ist, dass die Anschaffungskosten von E-Fahrzeugen oft noch höher sind. Sie amortisieren sich jedoch je nach Modell, Laufzeit und Laufleistung nach kurzer Zeit aufgrund der geringeren Betriebs- und Wartungskosten. Ebenso sind steuerliche Vorteile – bis 2030 zahlen E-Auto-Fahrer keine KfZ-Steuer – und staatliche Förderprogramme zu berücksichtigen. Im Vergleich der sogenannten „Total Cost of Ownership“ (TCO, also der Gesamtkostenbetrachtung eines Fahrzeugs, hat das Elektroauto bei einer durchschnittlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr im Vergleich zum Verbrenner nach nur drei Jahren die Nase vorn. Ein Kostenvergleich des ADAC hat dabei Faktoren wie Wertverlust, Inspektionen, Verschleiß, Versicherung, Durchschnittspreise für Kraftstoff und Strom, Kfz-Steuer und auch Steuerbefreiungen und Förderungen mit einbezogen. Je nach Fahrverhalten und Nutzungssituation kann das Ergebnis jedoch variieren, etwa wenn überwiegend an der heimischen Wallbox geladen wird oder an öffentlichen Ladesäulen. Die Deutsche Leasing hat mit einem TCO-Rechner die Möglichkeit, kundenindividuelle Vergleiche anhand realistischer Parameter zu erstellen und darin Ladeverhalten, Modelle, Preisnachlässe et cetera zu berücksichtigen um Kunden in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit ihres Fuhrparks zu beraten.
Zudem arbeitet die Industrie permanent daran, die Produktionskosten für Elektroautos zu senken. Der größte Kostenblock ist nach wie vor die Batterie, die Wirtschaftswissenschaftlern zufolge rund 40 Prozent der Herstellungskosten ausmacht. Doch durch neue Batterietechnologien und Batterierecycling dürften die E-Auto-Preise weiter sinken. Fabian Brandt von der Managementberatung Oliver Wyman rechnet damit, dass sie im Jahr 2026 oder 2027 auf Augenhöhe mit Verbrennern liegen.
Mythos 3: Es gibt zu wenige Ladesäulen
47,7 Millionen Autos fahren derzeit auf Deutschlands Straßen. 2030 sollen 14,8 Millionen davon Elektroautos sein. Für all diese Autos muss eine ausreichende Zahl an Ladepunkten gebaut werden, zeigt die Studie „Ladeinfrastruktur nach „2025/2030: Szenarien für den Markthochlauf“ des Bundesverkehrsministeriums. Ungefähr 350.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen sollen es laut Studie in fünf Jahren sein und 710.000 im Jahr 2030, damit die steigende Zahl an Elektroautos auch aufgeladen werden kann. Privatpersonen bekommen finanzielle Anreize, um sich eine Ladesäule zu Hause zu installieren. Und auch Unternehmen können staatliche Förderungen für den Bau von Ladesäulen in Anspruch nehmen. „Mittlerweile hat sich die Infrastruktur mit 85.000 Normalladepunkten und mehr als 20.000 Schnellladepunkten verbessert“, sagt Jörg Thomassek, Senior Consultant Fuhrparkmanagement bei der Deutschen Leasing.
Mythos 4: Die Auswahl an E-Fahrzeugen ist zu gering
Lange Zeit galt ein zu geringes Angebot an E-Fahrzeugen als ein gewichtiges Argument gegen die Elektromobilität. Das ist mittlerweile überholt. Es gibt in jeder Kategorie eine große Auswahl an Modellen in unterschiedlichen Preisklassen. Das liegt auch am wachsenden Angebot ausländischer Hersteller. „Insgesamt ist das Angebot an Elektrofahrzeugen so groß wie noch nie“, sagt Jörg Thomassek. Der Experte empfiehlt Unternehmen, sich für das Angebot ausländischer Anbieter zu öffnen. Viele beschränken sich bei ihrem Fuhrpark bislang auf die heimische Industrie. Mit welchen 5 Tipps Unternehmen ihren Fuhrpark auf Vordermann bringen, können Sie im Interview nachlesen.
Mythos 5: E-Auto-Akkus und ihre Produktion sind nicht nachhaltig
Richtig ist: Genau wie bei der Herstellung von Autos mit Verbrennungsmotor verschlingt auch die Produktion von E-Autos Ressourcen und Energie. Insbesondere die energieintensive Herstellung der Batterien steht immer wieder in der Kritik. Die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB in Münster geht davon aus, dass für eine Batteriekapazität von einer Kilowattstunde ein Strombedarf von 30 bis 55 Kilowattstunden für die Batterieproduktion benötigt wird. Tendenz abnehmend. Bei einem Strommix von derzeit rund 50 Prozent Ökostrom im deutschen Netz und geplanten 80 Prozent im Jahr 2030 wird diese Energie zunehmend klimaneutral erzeugt – und die Batterieproduktion immer nachhaltiger. Hinzu kommt, dass Akkus inzwischen konsequent auf ein langes Leben und gute Recyclingfähigkeit ausgelegt werden. Die Erfahrung mit Batterien der bisherigen E-Auto-Generationen zeigt, dass diese deutlich haltbarer sind als erwartet. Sie verlieren nach 100.000 gefahrenen Kilometern im Schnitt etwa fünf Prozent ihrer Kapazität, nach 250.000 Kilometern gut 10 Prozent. Wenn sie dann ihren Dienst im E-Auto getan haben, werden ausgemusterte Akkus inzwischen in stationären Batteriespeichern zusammengeschlossen und noch über viele Jahre weitergenutzt. Und erst danach werden sie recycelt. Technisch ist es inzwischen machbar, dass bis zu 96 Prozent der Bestandteile eines E-Auto-Akkus zurückgewonnen werden können.
Waren Elektroautos noch vor wenigen Jahren eine kostenintensive Entscheidung mit für den Alltag zu komplizierten Herausforderungen, nehmen die Vorteile des Alternativantriebs heute immer weiter zu. Die Deutsche Leasing berät Unternehmen umfassend, wie sie ihre Fahrzeugflotte weiter entwickeln können ohne, dass es zulasten der Wirtschaftlichkeit geht. Unsere Expertinnen und Experten helfen gerne weiter. Jetzt Beratungstermin anfragen.