Checkliste für Auslandsfinanzierungen: Chancen nutzen – Fehler vermeiden
Angesichts der Diversifikationsdringlichkeit ins Ausland gewinnen die umfassende Planung und Finanzierung notwendiger Logistik-, Bau- sowie Ausrüstungsinvestitionen für hiesige Unternehmen erheblich an Bedeutung. In diesem Umfeld sind erfahrene Spezialisten wie die Deutsche Leasing unverzichtbarer Partner. Etwa wenn es darum geht, Geschäfte international auszuweiten, um so die eigene Resilienz und Zukunftsfähigkeit zu stärken.
Es ist dabei entscheidend zu verstehen, dass Finanzierungsvorhaben in jedem Land unterschiedlich funktionieren. Unternehmen, die schlecht vorbereitet Auslandsfinanzierungen angehen und nicht auf die spezifischen rechtlichen, steuerlichen und kulturellen Gegebenheiten des jeweiligen Landes eingehen, sehen sich einem hohen Risiko gegenüber, zu scheitern.
Entwicklung eines maßgeschneiderten Finanzierungskonzepts
Die Basis für eine erfolgreiche Auslandsinvestition ist ein maßgeschneidertes Finanzierungskonzept, das verschiedene Komponenten berücksichtigt. Unternehmen haben die Möglichkeit, ein breites Spektrum an Finanzierungslösungen zu nutzen, die von Land zu Land variieren können. Dabei ist es ratsam, auch Lösungen lokaler Anbieter in Betracht zu ziehen. Zu den möglichen Finanzierungsformen gehören:
Finance Lease: Eine Finanzierungsform, bei der der Leasinggeber das gewünschte Objekt des Unternehmens beschafft und finanziert, welches dem Unternehmen anschließend zur Nutzung überlassen wird.
Operate Lease: Ähnelt der Miete und umfasst Dienstleistungen wie die Übernahme von Betriebskosten bei Immobilien oder die regelmäßige Wartung und Instandhaltung bei Maschinen.
Mietkauf: Bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, das Leasingobjekt nach Ablauf der Leasingdauer zu erwerben.
Darlehen: Traditionelle Kredite, die für Investitionen im Ausland verwendet werden können.
ECA-Bestellerkredit: Ein durch Exportkreditagenturen (ECAs) gesichertes Finanzierungsinstrument, das vor allem für den Export von Waren und Dienstleistungen zum Einsatz kommt.
Absatzfinanzierung: Häufig verlangen ausländische Kunden ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Finanzierungsangebot für neue Maschinen. Fehler in der Ausgestaltung können jedoch das erhoffte Folgegeschäft gefährden.
Integration von Fördermitteln
Unternehmen sollten die Möglichkeiten nutzen, unterschiedliche Fördermittel für Investitionen in verschiedenen Ländern in Anspruch zu nehmen. Über öffentliche Förderprogramme können Investitionen im Ausland teilweise finanziert werden, von der Sonderwirtschaftszone über Klimaschutz-Investitionsprogramme bis hin zu Steuererleichterungen. Als mittelständisches Unternehmen aus der DACH-Region stehen die Chancen gut, die Kosten für Asset- oder Absatzfinanzierungen durch die Nutzung lokaler Fördermittel zu senken. Jede ungenutzte Investitionsförderung bedeutet ein versäumtes unternehmerisches Potenzial, insbesondere wenn die Nichtnutzung lediglich auf Unkenntnis der Fördermöglichkeiten beruht.
Kreditwürdigkeit sicherstellen – auch im Ausland
Die im Heimatmarkt etablierte Bonität eines Unternehmens lässt sich nicht immer auf eine Tochtergesellschaft im Ausland übertragen. In einigen Ländern, wie den Vereinigten Staaten, muss sich ein Unternehmen durchschnittlich etwa drei Jahre am lokalen Markt behaupten, bevor es für einen Bankkredit in Betracht kommt. Die Lösung liegt in der Zusammenarbeit mit einem Finanzierungspartner, der in der Lage ist, Sicherheiten ganzheitlich und länderübergreifend zu bewerten, wodurch sogar Start-up-Finanzierungen im Ausland ermöglicht werden.
Rechtliche und steuerlicher Aspekte beachten
Bei Auslandsfinanzierungen müssen haftungsrechtliche Umstände berücksichtigt werden, da das Thema Haftung keine Ländergrenzen kennt. Es ist ratsam, dass das vorgesehene ausländische Tochterunternehmen, wenn möglich, auch der Finanzierungsnehmer ist. Sobald der Finanzierungsgeber im Zielland eine Vertretung hat, entsteht ein Vertrag nach lokalem Recht, was Haftungsfallen bei der Finanzierung umgeht und die Muttergesellschaft im Ernstfall entlastet.
Anpassung der Versicherungen
Unternehmen sollten rechtzeitig mit ihren bestehenden Versicherungen in Austausch treten, um diese gegebenenfalls auf das Ausland auszuweiten oder sich über spezifische Gegebenheiten am neuen Standort zu informieren.
Lokales Know-how und internationaler Netzwerke nutzen
Das expandierende Unternehmen und seine Finanzierungspartner sollten die Pflege und den Ausbau ihres umfangreichen internationalen Expertennetzwerks sicherstellen. Denn das stets aktuelle und zielgerichtete Wissen um lokale Rechtsordnungen, Steuersysteme und kulturelle Besonderheiten kann entscheidend dazu beitragen, internationale Geschäfte erfolgreich zu gestalten.
Kulturelle Besonderheiten berücksichtigen
Um im Zielland erfolgreich Geschäfte abzuschließen, ist es wichtig, das soziale und geschäftliche Miteinander vor Ort zu verstehen. Selbst innerhalb der EU gibt es erhebliche Unterschiede. Und es kann vorkommen, dass relevante Dokumente und Informationen weder in deutscher noch in englischer Sprache verfügbar sind. Mittelständler, die bei Vertragsverhandlungen Schwierigkeiten haben, das Geschäft zu verstehen oder zu schließen, könnten aufgrund kulturell bedingter Missverständnisse scheitern. Schon das Unterschätzen der Bedeutung von Small Talk und nonverbaler Kommunikation kann den Verhandlungsverlauf negativ beeinflussen.