Große Unternehmen haben ESG-Risiken stärker im Blick
Laut einer Studie der Frankfurt School of Finance & Management, des Datenmanagementspezialisten OpenESG sowie des Datendienstleisters PPA achten insbesondere größere Banken zunehmend auf Klima- und Umweltrisiken bei der Kreditvergabe. Bei 52 Prozent dieser Institute gehört es zum Standard, Unternehmen auf ESG-Risiken zu prüfen.
Unternehmen, die bereits einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen, haben ESG-Themen meist stärker in ihre Strategie integriert. Die Studie zeigt, dass bei diesen Unternehmen bereits 40 Prozent der Kreditentscheidungen durch ESG-Faktoren beeinflusst werden. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), die ihre ESG-Daten noch nicht veröffentlichen, trifft dies erst auf durchschnittlich 25 Prozent der Kreditentscheidungen zu. Das liegt in erster Linie daran, dass kleinere Unternehmen weniger Daten für die Beurteilung von ESG-Risiken erheben.
Es ist wichtig, ESG-Risiken zu kennen und aktiv zu steuern
„Unternehmen sollten ESG-Themen frühzeitig angehen – auch wenn sie noch nicht der Nachhaltigkeits-Reporting-Pflicht unterliegen“, rät Brüggemann. „Wichtig ist, dass sie ihre ESG-Risiken kennen, analysieren und aktiv steuern.“ Denn klar ist: Unternehmen, die ökologische oder soziale Standards missachten, werden es künftig deutlich schwerer haben, Finanzierungen zu erhalten.
Ebenso können Verstöße gegen bewährte Governance-Prinzipien, etwa durch mangelnde Transparenz oder fragwürdige ethische Entscheidungen, die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen. Wer hingegen frühzeitig handelt und ESG-Aspekte aktiv in seine Strategie integriert, stärkt nicht nur seine Position bei Banken, sondern auch seine langfristige Wettbewerbsfähigkeit.