Maßgebliche eigene ESG-Themen identifizieren: Die Wesentlichkeitsanalyse
Als nächster Schritt empfiehlt sich eine sogenannte „Wesentlichkeitsanalyse”. Sie soll sicherstellen, dass Unternehmen ihre individuellen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen angemessen identifizieren und adressieren. Für Rumpel ist das „die Grundlage für eine umfassendere Nachhaltigkeitsstrategie“, denn sie fasst den Blick deutlich weiter als die Klimabilanz. Zur Vorbereitung der Wesentlichkeitsanalyse empfiehlt er zudem, ein Ambitionsniveau festzulegen, das vorgibt, inwieweit etwa das Geschäftsmodell mit Blick auf die Transformation hin zu einer dekarbonisierten Wirtschaft angepasst werden muss. Ebenso definiert es, wo ein Unternehmen sich im Vergleich zu seinen Wettbewerbern im Bereich der Nachhaltigkeit positioniert. So kann die folgende Wesentlichkeitsanalyse die Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft betrachten, sowie die Chancen und Risiken, die aus allen drei Säulen der Nachhaltigkeit auf das Unternehmen wirken. Falls diese Faktoren wesentlichen Einfluss auf das Unternehmen haben können, müssen sie im Bericht erwähnt und bewertet werden.
Hinweise zum Vorgehen für berichtspflichtige Unternehmen sind in den European Sustainability Reporting Standards formuliert. Kleineren Unternehmen bieten freiwillige Standards wie die Global Reporting Initiative oder der Deutsche Nachhaltigkeitskodex Orientierung. Bei dieser umfangreichen Analyse hilft es, Expertinnen und Experten zur Seite zu haben, die mit einem erfahrenen Netzwerk unterstützen können.
Für die Außenwirkung: ESG-Ratings und Zertifikate
Wie so oft: Die beste Nachhaltigkeitsstrategie und die größten Anstrengungen sind nichts wert, wenn sie nicht kommuniziert werden. Ergänzend zu einem Nachhaltigkeitsbericht können dabei auch Ratings oder Zertifikate über die Erfüllung der ESG-Kriterien helfen. Diese gibt es inzwischen von verschiedenen Anbietern, darunter etwa Wirtschaftsauskunfteien wie auch auf Nachhaltigkeit spezialisierte Agenturen. Der Vorteil eines solchen Labels: Es dokumentiert die Nachhaltigkeitsanstrengungen nach einem vergleichbaren Standard und hilft so dabei, die Bürokratie, die mit ESG-Kriterien zweifellos verbunden ist, auf ein erträgliches Maß zu reduzieren – aber vor allem zeigt es potenzielle Verbesserungen auf. „Die Deutsche Leasing hat sich etwa von EcoVadis zertifizieren lassen“, sagt Rumpel. EcoVadis ist ein unabhängiger Dienstleister, der Unternehmen auf der Grundlage ihrer Nachhaltigkeitsleistung in vier übergeordneten Kategorien bewertet: Umwelt, Arbeitsbedingungen, Ethik und nachhaltige Beschaffung.
Wer weiterführende Informationen oder eine individuelle Beratung zur Erarbeitung und Umsetzung eine ganzheitlichen Nachhaltigkeits- und Klimastrategie benötigt, sollte jetzt aktiv werden: „Sie können uns über unsere Homepage, den Vertrieb der Deutschen Leasing oder die Firmenkundenberater der Sparkassen anfragen und dann gehen wir mit den Kunden ins Gespräch“, ergänzt Rumpel, der die Aufgabe der Nachhaltigkeitsberatung vor allem darin sieht, den Unternehmen bei ihren ersten Schritten bei dem komplexen Thema der Umsetzung der ESG-Kriterien zur Seite zu stehen.