Verlauf Geschäftsjahr 2021/22
Mit einem Neugeschäftsplus von 4,8 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro haben wir zum zweiten Mal in der Geschichte der Deutschen Leasing die 10-Milliarden-Grenze überschritten und damit unsere führende Marktposition behauptet.
Das Geschäft mit Direkt- und Sparkassenkunden konnte gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich gesteigert werden. Alle Segmente in diesem Geschäft haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen: Das Geschäft mit den Unternehmens- und Firmenkunden entwickelte sich in allen Zielmärkten positiv. Im Segment der Geschäfts- und Gewerbekunden war der S-Gewerbekredit der Haupttreiber; hier stehen wir erst am Anfang, konnten aber in enger Zusammenarbeit mit den Sparkassen das Volumen fast verdoppeln.
Das inländische Vendorengeschäft in Kooperation mit Herstellern von Maschinen und Anlagen konnte gegenüber dem Vorjahr erneut zulegen. Dazu beigetragen haben alle Segmente. Am stärksten konnte erneut das Nutzfahrzeug-Segment wachsen. Unsere Tochtergesellschaften im Ausland entwickelten sich unterschiedlich. Insgesamt konnte das Geschäft nicht an das Vorjahr anschließen. Die Einstellung unseres aktiven Neugeschäfts in Russland nach Ausbruch des Krieges und auch die Beeinträchtigung der Wirtschaft durch die Null-Covid-Politik Chinas waren hierbei die wesentlichen Gründe. Rechnet man das Neugeschäftsvolumen in Russland und China heraus, lag das Neugeschäftsvolumen der übrigen Landeseinheiten auf Vorjahresniveau.
Im Bereich Fahrzeugleasing und Fuhrparkmanagement lagen wir erneut über Vorjahr und haben abermals damit auch unsere Planwerte übertroffen. Positiv wirkten auf die Neugeschäftsentwicklung vorgezogene Kundenbestellungen – auch aufgrund der Lieferengpässe und zu erwartenden langen Lieferzeiten – und ein kontinuierlich steigender Anteil bei E-Autos. Immer mehr Kunden steigen im Fuhrpark auf E-Mobilität um. Zudem wurden neue Rahmenvertragskunden erfolgreich hinzugewonnen.
Die DAL Deutsche Anlagen-Leasing (DAL) ist in unserer Gruppe das Kompetenzcenter für das Immobilien- sowie das Spezial- und Projektgeschäft mit Schwerpunkten in den Bereichen Transport & Logistik, Infrastruktur & Versorgung sowie IT & Gesundheitswesen. Mit einem Neugeschäftsvolumen von 2,4 Milliarden Euro konnte die DAL das hohe Niveau des Vorjahres nochmals leicht übertreffen. Zum positiven Neugeschäft haben sowohl das Stammgeschäft Immobilien-Leasing als auch deutlich mehr Transaktionen im Zukunftsmarkt erneuerbare Energien, im wesentlichen Solar- und Windparks im Inland und ausgewählten Auslandsmärkten, beigetragen.
Betrachten wir die Verteilung des Neugeschäfts der Deutsche Leasing Gruppe entlang der Geschäftssegmente nach Objektklassen, sehen wir: Die einzelnen Geschäftssegmente lagen mehrheitlich über und auf Vorjahresniveau.
Das Neugeschäftsvolumen im Segment Maschinen und betriebliche Einrichtungen, das weiterhin den Schwerpunkt des Asset-Finance-Geschäfts der Deutschen Leasing darstellt, entsprach mit 5,1 Milliarden Euro dem Vorjahr.
Im Segment Straßenfahrzeuge, das neben Nutzfahrzeugen auch das Pkw-Flottengeschäft umfasst, erhöhte sich das Neugeschäftsvolumen um 14 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.
Im Segment Energie und Transport, das Investitionen in Infrastruktur und Versorgung sowie Transport und Logistik umfasst, konnte das Neugeschäftsvolumen um mehr als 30 Prozent deutlich auf 1,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Hierzu haben vor allem die erneut erhöhte Anzahl von begleiteten Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien beigetragen.
Das Segment Immobilien entwickelte sich ebenfalls stabil und lag mit einem Neugeschäftsvolumen von 1 Milliarde Euro auf dem hohen Niveau des Vorjahrs.
Im Segment Informations- und Kommunikationstechnik lag das Neugeschäftsvolumen mit 0,4 Milliarden Euro unter dem Vorjahr – auch bedingt durch Unwägbarkeiten im Marktumfeld wie die anhaltende Lieferkettenproblematik. In Zeiten der Transformation bleibt die technologische Weiterentwicklung der Unternehmen (IT-Modernisierung, Digitalisierung von Prozessen und Arbeitsplätzen) eine unabdingbare Anforderung und eröffnet Marktchancen.
Kommen wir zu unseren Beteiligungen:
Die Deutsche Factoring Bank erreichte im Kalenderjahr 2022 einen Factoringumsatz von 23 Milliarden Euro und damit eine Steigerung von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits 2021 wurde die 20-Milliarden-Euro-Grenze erstmalig überschritten. Das erneute Rekordniveau konnte durch die dynamische Entwicklung des Geschäfts sowohl im nationalen Neu- und Bestandskundengeschäft als auch im Import- und Exportfactoring erreicht werden. Treiber des Unternehmenserfolgs war zudem die kontinuierliche und effiziente Marktbearbeitung gemeinsam mit der Deutschen Leasing und der Sparkassen-Finanzgruppe. Der Anteil des von Sparkassen vermittelten Geschäfts betrug bei den Neukunden mehr als 90 Prozent. Mit ihren Angeboten zu Forderungsfinanzierung und Forderungsmanagement richtet sich die Deutsche Factoring Bank an mittelständische Unternehmen und ist das Kompetenzzentrum für Factoring innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe.
Als ein assoziiertes Unternehmen der Deutsche Leasing Gruppe bietet die Bad Homburger Inkasso (BHI) Lösungen rund um notleidende Forderungen sowie die marktgerechte Verwertung von mobilen und immobilen Sicherheiten. Die BHI konnte neue Kunden insbesondere aus der Wohnungs- und Energiewirtschaft sowie Verkehrsbetriebe hinzugewinnen und ist für insgesamt 1.388 Mandanten tätig – darunter 363 Sparkassen und weitere Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe. Trotz eines herausfordernden Umfelds und angesichts interner Veränderungs- und Modernisierungsprozesse – so zum Beispiel eine umfassende Umstellung der IT-Kernsysteme – hat die BHI zahlreiche Neukunden gewonnen und Fälle akquiriert.
Die S-Kreditpartner (SKP), ein Joint Venture der Deutschen Leasing mit der Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse, hat das Kalenderjahr 2022 trotz der erschwerten Rahmenbedingungen solide bewältigt. So erreichte der Produktspezialist für Fahrzeug- und Konsumentenkredite innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe im vergangenen Jahr mit 4,9 Milliarden Euro dank einer erfolgreichen ersten Jahreshälfte das höchste Neugeschäft seit seiner Gründung. Dies entspricht einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr und belegt die erfolgreiche Strategieumsetzung mit den Sparkassen. Für 2023 ist aufgrund der konjunkturellen Abschwächung von einer verhalteneren Neugeschäftsentwicklung auszugehen. Das Bestandsvolumen aus Retail- und Firmenkundengeschäft konnte mit 10,5 Milliarden Euro um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Es arbeiten derzeit rund 60 Prozent der Sparkassen als Vollkooperationspartner mit der S-Kreditpartner zusammen, 2022 kamen zehn neue Vollkooperationen hinzu.
Die Konzernversicherungserträge der Deutsche Leasing Gruppe lagen mit 27 Millionen Euro (Vorjahr: 21,1 Mio. Euro) deutlich über dem Vorjahr. Die deutlich verbesserten Versicherungserträge waren eine wichtige zinsunabhängige Komponente im abgelaufenen Geschäftsjahr. Unsere Versicherungslösungen, die wir mit unserem Hauptpartner SV SparkassenVersicherung realisieren, sind mittlerweile ein selbstverständlicher und integraler Bestandteil unseres Leistungsangebots im eigenen Vertrieb, aber auch im Sparkassengeschäft. Auch in den kommenden Jahren erwarten wir einen Ausbau unseres Versicherungsgeschäfts.