Verlauf Geschäftsjahr 2019/20
Die Deutsche Leasing Gruppe konnte ihre Marktführerschaft in Deutschland sowie ihre führende Position unter den Leasinganbietern in Europa erneut verteidigen und erzielte ein Neugeschäft von 9,2 Milliarden Euro.
Im Geschäft mit unseren Mittelstandskunden und den Sparkassen konnten wir im strategisch für uns wichtigen Segment der Geschäfts- und Gewerbekunden weitere Sparkassen an den digitalen S-Gewerbekredit anschließen – mit guter Resonanz im Markt. Gleichzeitig spürten wir im Geschäft mit den Unternehmens- und Firmenkunden Zurückhaltung bei neuen und größeren Investitionen.
Das inländische Vendorengeschäft in Kooperation mit Herstellern von Maschinen und Anlagen entwickelte sich positiv und konnte gegenüber dem Vorjahr zulegen. Dies gilt insbesondere für unser Geschäft mit dem Bausektor, in dem wir den Geschäftserfolg erneut steigern konnten. Das Geschäft über unsere Tochtergesellschaften im Ausland konnte die Vorjahreszahlen nicht erreichen. Hier wirkten sich die unterschiedlich starken Verläufe der Corona-Pandemie, die damit einhergehende wirtschaftliche Unsicherheit bei den Unternehmen und auch eingeschränkte Lieferketten in den einzelnen Ländern aus.
Im Bereich Fahrzeugleasing und Fuhrparkmanagement lagen wir unter dem Vorjahreswert, da unsere Kunden Ersatzinvestitionen aufgeschoben und bestehende Finanzierungen verlängert haben. Während des Lockdowns mussten wir auch die AutoExpo – unser eigenes, spezialisiertes Verwertungsunternehmen, das Leasingrückläufer an private und gewerbliche Abnehmer im In- und Ausland vermarktet – schließen. Die Schließungen im Autohandel insgesamt drückten die Verkaufspreise, wobei wir dank unserer konservativen Restwertpolitik durchgängig positive Ergebnisbeiträge erreichen konnten.
Größere Transaktionen prägen regelmäßig das Bild bei der DAL Deutsche Anlagen-Leasing (DAL), in unserer Gruppe das Kompetenzcenter für das Immobilien- sowie das Spezial- und Projektgeschäft. Dies war auch im Geschäftsjahr 2019/20 der Fall. Wie im Vorjahr sorgten mehrere Großtransaktionen im Segment Transport und Logistik für einen wichtigen Beitrag zu unserem Neugeschäft.
Der Blick auf die Verteilung des Neugeschäfts entlang der Geschäftssegmente nach Objektklassen zeigt: Mit dem Ausbruch der Pandemie mussten wir Rückgänge in den meisten Geschäftssegmenten und Ländern verzeichnen. Zu den Ausnahmen gehörten ein erneut erfolgreicher Geschäftsverlauf bei Großprojekten, vor allem im Rail-Geschäft.
Im Segment Maschinen und betriebliche Einrichtungen, das den Schwerpunkt des Asset-Finance-Geschäfts der Deutschen Leasing darstellt, erreichte das Neugeschäft bei einem Rückgang um 14 Prozent zum Vorjahr ein Volumen in Höhe von 4,7 Milliarden Euro.
Das Segment Straßenfahrzeuge umfasst neben dem Pkw-Geschäft, welches stark von den rückläufigen Neuzulassungen belastet war, auch Nutzfahrzeuge. Die Deutsche Leasing erzielte in diesem Segment ein Neugeschäftsvolumen von 2,1 Milliarden Euro und entwickelte sich mit einem Rückgang um rund 7 Prozent zum Vorjahr auch aufgrund von Großgeschäften, unter anderem im Logistiksektor und im ÖPNV, besser als der Markt.
Unsere besonders von Spezial- und Projektgeschäften geprägten Segmente Energie und Transport, Immobilien, sowie Informations- und Kommunikationstechnik, entwickelten sich heterogen:
Das Segment Energie und Transport übertraf mit mehreren großvolumigen Finanzierungstransaktionen und einem Neugeschäftsvolumen von 1,5 Milliarden Euro das Vorjahresniveau um 14 Prozent. Maßgeblich für diese Entwicklung waren hier die Geschäftsabschlüsse mit Kunden des SPNV und ÖPNV. Hier haben wir uns in den letzten Jahren zu dem führenden Leasingarrangeur im deutschen Markt entwickelt. Auch bei Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien konnten wir zweistellig zulegen.
Das Segment Immobilien lag mit einem Neugeschäftsvolumen von 450 Millionen Euro 32,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Volatilitäten im Neugeschäftsverlauf sind für dieses Geschäftssegment aufgrund der längeren Vorlaufzeiten und der Strukturierungsanforderungen geschäftstypisch. Im Geschäftsjahr 2019/20 kam hinzu, dass sich Corona-bedingt einige Projekte verschoben haben.
Im Segment Informations- und Kommunikationstechnik lag das Neugeschäft mit 395 Millionen Euro um rund 24 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Infolge der Pandemie ist zu erwarten, dass die technologische Weiterentwicklung der Unternehmen (Digitalisierung von Prozessen und Arbeitsplätzen) beschleunigt wird und die damit verbundenen IT-Anforderungen deutliche Impulse für das Neugeschäft ergeben.
Insgesamt ist es uns gelungen, unsere Marktanteile im herstellerunabhängigen Mobiliengeschäft leicht auszubauen. Dies belegt unsere Wettbewerbsstärke auch in dieser Marktsituation.
Auch unsere Beteiligungen waren von den Auswirkungen der Pandemie beeinflusst:
Die Deutsche Factoring Bank erreichte im Jahr 2020 einen Factoringumsatz von 16,9 Milliarden Euro, im Vergleich zum Vorjahresniveau eine Veränderung von -6,9 Prozent. Die Factoringumsätze bei Bestandskunden entwickelten sich heterogen, insgesamt aber rückläufig. Dieser Entwicklung stand ein deutliches Wachstum durch neu gewonnene Factoringkunden gegenüber. 27,4 Prozent des Umsatzvolumens wurden in den Bereichen Export- und Importfactoring generiert. Mit dem Produkt S-Compact bietet die Deutsche Factoring Bank speziell kleineren Firmen- und Gewerbekunden der Sparkassen Lösungen für die Unternehmensfinanzierung – ab 2021 auch online. So wurden im vergangenen Geschäftsjahr rund 85 Prozent der neu abgeschlossenen Verträge durch Sparkassen vermittelt. Die Deutsche Factoring Bank hat sich damit für ihr Jubiläumsjahr 2021, in dem sie 50 Jahre besteht, nicht nur zu einem der marktführenden Anbieter, sondern auch zu einem etablierten Verbundpartner entwickelt.
Die Bad Homburger Inkasso (BHI) konnte neue Kunden, insbesondere aus der Wohnungs- und Energiewirtschaft, hinzugewinnen und ist für 1.187 Mandanten tätig – darunter 319 Sparkassen und weitere Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe. Zur deutlichen Ergebnissteigerung beigetragen hat insbesondere die Akquisition eines neuen Großkunden mit rund 50.000 Forderungen sowie die Ausweitung des Geschäftsumfangs mit einem Bestandskunden, der über 100.000 Kleinstforderungen in die Bearbeitung übergeben hat. Als ein assoziiertes Unternehmen der Deutsche Leasing Gruppe bietet die Bad Homburger Inkasso Lösungen rund um notleidende Forderungen sowie die marktgerechte Verwertung von mobilen und immobilen Sicherheiten für ihre Gesellschafter, für die Sparkassen sowie weitere Unternehmen und Institutionen an.
Die S-Kreditpartner GmbH – kurz SKP – hat sich trotz der Auswirkungen aus der Covid-19-Pandemie auch 2020 erfolgreich entwickelt. Mit einem Kreditvolumen von 8,5 Milliarden Euro und 199 Vollkooperationssparkassen im Konsumentenkreditgeschäft konnte das Joint Venture der Deutschen Leasing mit der Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse seine Position als Produktspezialist für Fahrzeug- und Konsumentenkredite in der Sparkassen-Finanzgruppe weiter ausbauen. Aktuell arbeiten mehr als die Hälfte der Sparkassen mit der SKP in einer sogenannten Vollkooperation zusammen. 2021 werden rund 20 weitere Sparkassen hinzukommen. Über 340 Sparkassen nutzen das Online-Produktangebot S Kredit-per-Klick.