Finanzierung mit voller Planungssicherheit
Eine Finanzierung, die die tatsächliche Nutzungs- und Finanzierungsdauer berücksichtigt und gleichzeitig eine fixe Zinsgestaltung ohne Risiko bietet – diesen Wunsch der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) konnte das Unternehmen der Deutsche Leasing Gruppe, die DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG (DAL), bei der Anschaffung gleich 25 neuer Straßenbahnen erfüllen.
Land, Landkreis, Kommunen und Verkehrsunternehmen – im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist eine ganze Reihe von Akteuren beteiligt. Die Bundesländer, die die Aufgaben des ÖPNV in Deutschland übernehmen, übertragen diese Verantwortung an die Kommunen. In Form von sogenannten Verkehrsverträgen beauftragen diese dann in der Regel in Selbstverwaltung wiederum Verkehrsunternehmen – wie die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG).
So übernimmt in Karlsruhe die AVG zusammen mit ihrer Schwestergesellschaft, den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), faktisch den Stadt- und Straßenbahnbetrieb sowie den Buslinienverkehr. Ein akuter Mangel an Möglichkeiten zur Fahrzeugfinanzierung hatte hier jedoch einen Modernisierungsstau zur Folge. Viele Bahnen waren bereits weit über 25 Jahre im Einsatz. „Diese Fahrzeuge haben nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Nahverkehrsmittel entsprochen. Daher haben wir uns auf Anregung des Landkreises Karlsruhe als Auftraggeber unseres Verkehrsvertrags dazu entschieden, gleich 25 neue Straßenbahnen anzuschaffen“, erklärt Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG.
Leasing sticht klassische Finanzierung klar aus
Für die Finanzierung wollte die AVG, wie es in der Vergangenheit meist gehandhabt worden war, zunächst auf ein klassisches Darlehen zurückgreifen. „Unsere Sparkasse hat dann jedoch die DAL mit zu dem Termin gebracht und uns empfohlen, Leasing in Erwägung zu ziehen. Und die DAL hat uns direkt überzeugt“, so Dr. Pischon.
Dazu trug neben dem großen Erfahrungsschatz der DAL bei Finanzierungslösungen für schienengebundene Fahrzeuge insbesondere die einzigartige Konditionengestaltung bei.
Voller Überblick bei Vertragsflut
Bei ÖPNV-Projekten gibt es viele Beteiligte: So mussten für die Realisierung der nötigen Investition mehr als 15 Verträge mit der AVG, der Stadt Karlsruhe als Gesellschafter der AVG und damit zentralem Entscheider, dem Landkreis Karlsruhe als Partner des Verkehrsvertrags und initialem Besteller sowie dem Hersteller der neuen Bahnen geschlossen werden – vom Übernahmevertrag über Bürgschaftserklärungen bis hin zur Interimsquittung. „Trotz des großen Abstimmungsbedarfs hat dank der Deutschen Anlagen-Leasing alles bestens geklappt, und alle Beteiligten freuen sich über Planungssicherheit und Kostentransparenz für die nächsten Jahre“, erläutert Dr. Pischon.
Planungssicherheit durch feste Übernahmepreise
Dies sei besonders entscheidend, da die Anschaffung mit großen Beträgen zu Buche schlage: Mehr als drei Millionen Euro kostet ein einziger der modernen Züge. „Unsere neuen Bahnen werden auf dem aktuellen Stand der Technik sein: Sie bieten unseren Fahrgästen WLAN, sind barrierefrei und gewährleisten vor allem eine gesteigerte Sicherheit“, erklärt Dr. Pischon.
Um bei diesem ohnehin hohen Investitionsbetrag unvorhergesehene Kosten zu vermeiden, wurde ein fester Übernahmepreis vereinbart. „Da die DAL direkt mit dem Hersteller in Kontakt stand, wurde das Handling erheblich erleichtert. So gab es dann auch kein Problem, die DAL in die Verträge mit dem Hersteller zu integrieren.“
Komplettpaket sichert Vorfinanzierung
Der Neubau der Bahnen nach den neuesten technischen Standards bedingt eine lange Produktionszeit: Erst Mitte 2018 werden die ersten Fahrzeuge geliefert, bis Ende 2019 ist der Fuhrpark dann komplett. Aus diesem Grund spielte bei der Planung die Vorfinanzierung eine große Rolle: „Die Laufzeit beginnt erst, wenn die erste Bahn geliefert wurde. Bis dahin berechnen wir lediglich Bauzeitzinsen“, erklärt Norbert Kulüke, Senior Projektmanager bei der DAL, der die AVG bei diesem Projekt beriet. Sobald die Bahnen eingetroffen sind, sollen sie insbesondere auf Strecken im Landkreis Karlsruhe eingesetzt werden.
Finanzierung der Innovation „Zweisystem-Fahrzeuge“ folgt
Als nächste Ausbaustufe ist die Investition in sogenannte Zweisystem-Fahrzeuge geplant, für die die AVG über die Landesgrenzen hinaus unter dem Schlagwort „Karlsruher Modell“ bekannt ist. Die zentrale Idee: Die Verbindung des innerstädtischen Straßenbahnnetzes mit den in der Region vorhandenen Eisenbahnstrecken, um Umland und Stadtzentrum ohne Umsteigezwang zu vernetzen.
Mit finanzieller Unterstützung des Bundesforschungsministeriums hat die AVG dafür ein Zweisystem-Fahrzeug bis zur Serienreife entwickelt, das es ermöglicht, die Stadtbahnwagen auch auf den Eisenbahnstrecken einzusetzen – und das trotz der unterschiedlichen Antriebsvarianten von 750 Volt Gleichspannung bei der Stadtbahn und 15.000 Volt Wechselspannung auf den Eisenbahnstrecken. Etwa 25 Bahnen dieses Typs sind bereits im Einsatz, weitere sollen nun folgen. Eine Leasinglösung zu den gleichen Rahmenbedingungen wie beim jetzigen Projekt ist dafür mit der DAL zurzeit in der Umsetzung.
Objekt-Kompetenz überzeugt
Dafür sind insbesondere die guten Erfahrungen in der bestehenden Kooperation verantwortlich.
Durch ihren breiten Erfahrungsschatz habe die DAL stets gewusst, wie die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten optimal gestaltet werden könne. „Schon bei der Vertragsvorbereitung war die Zusammenarbeit sehr angenehm. Das lag besonders an der guten Unterstützung bei der rechtlichen Abstimmung durch den hauseigenen Juristen der DAL, Winfried Hagedorn. Dies ermöglichte ein zügiges Vorankommen“, konstatiert Dr. Pischon.
Zudem habe es erheblich zu einer erfolgreichen Abwicklung beigetragen, dass stets ein klarer Ansprechpartner der DAL zur Seite stand. „Wir sind ganz begeistert: Wir haben einen Partner auf Augenhöhe gefunden, der uns stetig neue Ideen und Vorschläge liefert. Auf ihn möchten wir auch in Zukunft gerne wieder zurückgreifen“, zieht Dr. Pischon Bilanz.